Osteopathie ist eine im Jahre 1874 vom US-Amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still in Missouri entwickelte Form der Manuellen Therapie, dessen Name aus den griechischen Wörtern ostéon (Knochen) und páthos (Leiden) zusammengesetzt ist.
Dabei werden zahlreiche Bestandteile des Körpers angepasst, von selbstverständlichen Sachen wie Verformungen im Knochengerüst bis hin zu etwa Muskeln, Lymphfluss und Nerven.
Ein großes Merkmal ist dabei, dass Schmerzen oder Unwohlsein nicht symptomatisch beseitigt werden, sondern die grundlegenden Ursachen des Problems aufgeschlüsselt werden, um sie von Grund auf anzugehen.
Ein anderes Merkmal ist, dass Osteopathie zwar einerseits eine lange Geschichte hat, andererseits aber auch eine Therapie mit wissenschaftlicher Grundlage ist, die sich durch neueste Forschung immer weiterentwickelt.
In entwickelten Ländern in Nordamerika und Westeuropa werden Therapeuten als medizinische Fachpersonen anerkannt.
In den Commonwealth Games 2002 in Manchester wurde erstmals ein Osteopath als Mitglied des medizinischen Betreuungsteams eingesetzt.
In den Olympischen und Paralympischen Spielen 2012 in London trugen Osteopathen, unter Befürwortung von zahlreichen Athleten, als offizielles medizinisches Personal des Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bei.
In den USA führen Osteopathen als Doctor of Osteopathy Behandlungen in Kliniken mit gleichmäßiger Befugnis wie die eines herkömmlichen Arztes durch.
In Japan sind Rahmenbedingungen für Osteopathie nur spärlich ausgebaut, sodass auf weitere Entwicklungen zu hoffen bleibt.
Laut der General Osteopathic Council ist „Osteopathie […] eine Profession der Primärversorgung, die ihren Schwerpunkt auf die Diagnose, Behandlung, Vorbeugung und Rehabilitation von Muskel-Skelett-Erkrankungen und die Wirkung dieser Zustände auf die allgemeine Gesundheit des Patienten legt.
Viele der diagnostischen Verfahren benutzend, die in herkömmichen medizinischen Beurteilungen angewandt werden, versuchen Osteopathen die optimale Funktion des Körpers wiederherzustellen, wobei möglichst von keinen Medikamenten oder Operationen Gebrauch gemacht wird.“
(Übersetzt aus der Homepage des General Osteopathic Council)
Therapiekonzept
In der Osteopathie stehen die Patienten selbst im Mittelpunkt der Therapie.
Manch einer mag sich womöglich vorstellen, dass „der Therapeut heile“ oder dieser zumindest die höchste Autorität über die Therapie hätte.
Jedoch läuft die Therapie auf Basis konkreter Wünsche des Patienten ab.