Ablauf der Behandlung (für Erstpatienten)


1 Begrüßung

Nachdem Sie vom Wartezimmer ins Behandlungszimmer eintreten, findet eine kurze Begrüßung statt.

2 Befragung

Es werden Einzelheiten über Schmerzen oder Beschwerden befragt und aufgeschlüsselt,

1) weshalb dieser Patient 2) diese Symptome aufweist und 3) weshalb diese gerade jetzt auftreten, denn 70% der Diagnose wird sich auf die Informationen aus der Befragung stützen.

Beim ersten Besuch wird etwa 20 Minuten Zeit genommen, um dem ausschlaggebenden Ursprung des Gesundheitsproblems auf die Spur zu kommen.

Nach Bedarf kann diese Befragung bis zur Kindheit zurückreichen.

Häufige Anhaltspunkte sind dabei ehemalige Hobbies oder Sportarten, sowie Verletzungen oder Operationen in der Vergangenheit.

Vorfälle in der Vergangenheit wie beispielsweise ein Verkehrsunfall, Knochenbruch oder Verstauchung bzw. lang anhaltende Schmerzen nach einer Prellung können zu entfernten Ursachen von Symptomen werden, auch wenn sie sogar der Patient schon vergessen hat.

Doch ist keine Sorge geboten, denn durch die Befragung können die gegenwärtigen Symptome auf solche Erfahrungen zurückgeführt werden.

Auch kann es passieren, dass sich der Patient selbst während der Therapie an ein relevantes Ereignis erinnert.

In dem Fall sind Sie gebeten, dies dem Therapeuten mitzuteilen.

Der Osteopath wird wichtige Anhaltspunkte, die während der Befragung oder der Therapie aufkommen, erkennen und diese in eine bestmögliche Behandlungsstrategie einbinden.

3 Medizinische Untersuchung

Auf Grundlage der Informationen aus der Befragung findet eine medizinische Untersuchung statt.

Unter medizinischer Untersuchung versteht man den Prozess, die Symptome zu analysieren, indem der Körper betrachtet, bewegt oder angefasst wird.

In Osteopathischen Behandlungen in Deutschland oder Großbritannien wird der Patient normalerweise ohne Bekleidung untersucht.

Der Vorteil der Untersuchung in Leibwäsche ist, dass durch Inspektion und Palpation eine detaillierte Prüfung wie etwa des horizontalen und vertikalen Gleichgewichts, der Balance von vorne und hinten, von Verdrehungen sowie der Lage des Schwerpunkts ermöglicht wird.

Außerdem wird durch das Abtasten des Körpers des Patienten mit der Hand die Körpertemperatur, die Wärme und Härte der betroffenen Region, der Bewegungsumfang der Gelenke sowie die Spannung in den Organen (inklusive der Haut) untersucht.

Diese Informationen umfassen wichtige Hinweise über die Ursache der Symptome des Patienten.

Im Bedarfsfall werden zudem einfache orthopädische oder neurologische Prüfmethoden eingesetzt, um die Ergebnisse für die Diagnose heranzuziehen.

Wer nicht in Leibwäsche antreten will, kann sich auch in eine leichte Bekleidung wie einer kurzen Hose, einem Achselshirt oder Top umziehen.

Für den Fall, dass das Zimmer zu kalt ist, steht eine Decke zur Verfügung.

4 Diagnose

Beruhend auf den Informationen aus der Befragung und der medizinischen Untersuchung wird diagnostiziert, weshalb der Patient das Gesundheitsproblem momentan hat.

Die Diagnose wird dem Patienten mitgeteilt; auch über die voraussichtliche Dauer der Therapie sowie dem Behandlungsplan wird ausführlich gesprochen.

Anschließend wird die an diesem Termin durchzuführende Therapie durchgesprochen und in diese übergegangen.

Vor allem bei der ersten Behandlung kann es vorkommen, dass sich die Therapie etwas kurz anfühlt, da das Befragen, das Untersuchen und die Diagnose viel Zeit beansprucht.

Hierfür wird um Verständnis gebeten, denn dies sind wichtige Arbeitsschritte für eine gute Behandlung.

5 Therapie 

Die konkreten Schritte der Therapie werden kurz erklärt.

Nach dem Einverständnis des Patienden beginnt die Behandlung.

Generell erfolgt auch die Therapie in Leibwäsche, da der direkte Kontakt mit dem Körper eine reibungslose Behandlung ermöglicht.

Wenn dies jemand schlicht ablehnen will oder wegen unregelmäßiger Haut Schmerzen hat, teilen Sie dies dem Therapeuten einfach mit.

Er wird die Therapie situationsgemäß anpassen.

Wenn Sie Fragen während der Therapie haben, ist ebenfalls kein Zögern nötig.

6 Fortsetzung

Ab der zweiten Behandlung verlegt sich der Schwerpunkt  auf die eigentliche Therapie, die auf Grundlage der ersten Diagnose geschieht.

Osteopathische Behandlungstechniken unterscheiden sich von Typ zu Typ: etwa gibt es solche, die aktive Muskelkontraktionen erfordern, aber auch solche, in der die Behandlung passiv und in einem entspannten Zustand durchgeführt wird.

Die Therapie erfolgt auf Basis eines sorgfältigen Studiums für die am besten geeignete Behandlungstechnik, unter Einbringung der Besprechungen mit dem Patienten.

Bei der Anwendung von Techniken wie der „Manipulation“, wie sie aus der Chiropraktik bekannt ist, können die Gelenke knacksen.

Fühlen Sie sich bei einer solchen Behandlung nicht wohl, kann zu weniger direkten, aber immer noch wirksamen Techniken gewechselt werden.